Vaping: Umstritten, belächelt, beliebt

Man sah die Hand vor Augen nicht. So oder so ähnlich war es noch vor gar nicht langer Zeit in den Kneipen, in den Unis und sogar in den Raucherräumen der Krankenhäuser. Die Bahn hatte extra Raucherabteilungen, und in den Flugzeugen wurden extra Raucherplätze errichtet. Und überall rauchte man mit. Aktiv oder passiv. Mit gefährlichen Gesundheitsrisiken, deren Ausmaße man nicht verharmlosen sollte. Im Jahr 2007 traten Nichtraucherschutzgesetze in Kraft und von da an gab es immer mehr Rauchverbote. Heute sind öffentliche Gebäude nahezu rauchfrei.

Elektrozigarette

Elektrozigarette

Aber gibt es denn plötzlich keine Raucher mehr? Doch. Es gibt sie noch. Aber viele Raucher sind umgestiegen auf die E-Zigarette. Man nennt den Konsum Vaping. Die E-Zigarette ist vom Design her zunächst der echten Zigarette nachempfunden und manche Modelle haben an der Spitze sogar eine Leuchtdiode, die beim Ansaugen aufglüht. Die E-Zigaretten gibt es gebrauchsfertig zum Einmalgebrauch, es gibt sie aber auch zum mehrmaligen Gebrauch, wobei man die Mischungen für die Kartuschen selbst zusammenstellt und befüllt. Aber was enthalten die Mischungen überhaupt, und wie funktioniert so eine E-Zigarette?

Gibt es plötzlich keine Raucher mehr?

Gibt es plötzlich keine Raucher mehr?

Die Lösung besteht aus der Trägerlösung Propylenglykol und Glycerin. Darin ist Nicotin gelöst. Dazu kommen vielfältige Aroma- und Geschmacksstoffe.

Durch das Ziehen am Mundstück wird mit Hilfe eines Akkus eine kleine Heizspirale aktiviert, die das Liquid auf 120°C erhitzt, und anschließend verdampft.

Beim Vaping können gesundheitliche Risiken nicht ausgeschlossen werden. Die gesundheitsschädlichen Wirkungen von Propylenglykol und Glycerin beim Einatmen sind noch nicht ausreichend erforscht. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass beim Erhitzen von Propylenglycol und Glycerin nicht winzig kleine Partikel entstehen, die die Alveolen verkleben, und ob nicht krebserzeugende Aldehyde entstehen. Propylendampf kann bei regelmäßigem Konsum die Mund- und Rachenschleimhaut reizen.

E-Zigarette mit Liquid und Ladegerät

E-Zigarette mit Liquid und Ladegerät

Nicotin ist ein Nervengift mit erheblichen Nebenwirkungen wie Herz- und Kreislauferkrankungen, erhöhte Schmerzempfindlichkeit, erhöhte Atemfrequenz, Magen-und Darmbeschwerden usw. Für Kinder, die Nicotin verschluckt haben, ist der Verlauf oft tödlich! Deswegen ist es ein unbedingtes Muss, die Liquids für Kinder unzugänglich aufzubewahren.

E-Zigaretten sind – wie Tabakwaren auch – frei verkäuflich (Altersbeschränkung). Allerdings soll in Zukunft die Höchstkonzentration des Nicotins auf 20 mg/ml begrenzt werden. Außerdem führen Bezeichnungen wie „Cappuccino“ oder andere trendige Bezeichnungen der Liquide zur Verharmlosung.

Wer die E-Zigarette als Entwöhnungsmittel sieht, kann sie einsetzen. Wir empfehlen allerdings dann die Nicotinersatzpräparate wie Pflaster oder Kaugummi, die es bei uns in der Apotheke zu kaufen gibt. Unser Fachpersonal hat zu der Beratung bestimmt noch einige andere Tipps parat, die den Erfolg des Aufhörens steigern.