Kinder und Durchfall

Immer häufiger hören wir, das Personen an Brech-Durchfall erkranken. Oft ist es tatsächlich eine Infektionskrankheit, der Norovirus. Kinder erkranken sehr häufig an Durchfall, weil der Virus über den Mund übertragen wird, und ständige Handdesinfektion bei Kindern fast unmöglich ist. Nicht immer handelt es sich um eine bakterielle Infektion, und nicht immer ist ein Arztbesuch nötig.

Was ist bei Durchfall zu beachten?

Der Flüssigkeitsumsatz bei einem Kind ist drei bis viermal höher als bei einem Erwachsenen. Bei einem Durchfall wird viel Wasser mit vielen Elektrolyten ausgeschieden. Damit es nicht zu Austrocknungen und Mineralstoffverlusten kommt ist schnelles Handeln wichtig.

Bei gleichzeitigem Erbrechen sollten Säuglinge und Kleinkinder zur Sicherheit vom Kinderarzt untersucht werden. Ältere Kinder denen außer dem Durchfall nichts fehlt, können zu Hause behandelt werden.Voraussetzung ist, dass der Durchfall nicht länger als 24 Stunden besteht, und kein Fieber, Erbrechen oder Bauchkrämpfe auftreten. Bereits bestehender Flüssigkeitsmangel macht sich bemerkbar durch dunkel gefärbten Stuhl, trockene Lippen, und extreme Schlappheit. Durchfall tritt auch als Nebenwirkung auf, bei Antibiotika-Einnahme.

Um eine Austrocknung zu vermeiden, muss das Kind viel trinken. Am besten eignet sich stilles Wasser oder Kamillentee, zugegeben nicht gerade die Lieblingsgetränke von Kindern. Leider erinnern wir uns auch gerne an den uralten Tipp Cola und Salzstangen. Damit tun wir unserem Kind allerdings keinen Gefallen, denn Salz, Zucker und Kohlensäure reizen den ohnehin schon erkrankten Verdauungsapparat. Gekochte Möhren, Reis, Bananen oder Zwieback ist die geeignete Schonkost. Auf Milchprodukte sollte man in der Durchfall-Phase auch verzichten.

Elektrolyt-Präparate wie z.B. Oralpaedon oder Elotrans versorgen den Körper optimal mit den verloren gegangenen Elektrolyten, werden in Wasser aufgelöst und sind in mehreren Geschmacksrichtungen erhältlich. Das Präparat Infectodiarrstop LGG enthält eine Kombination aus Elektrolyten und Lactobacillus-Kulturen. Dieses Pulver wird ebenfalls in Wasser eingerührt und getrunken.

Präparate bei Durchfall

Präparate bei Durchfall

Bei einem chronischen Durchfall ist die Darmflora gestört. Oft ist das die Begleiterscheinung einer längeren Antibiotika-Therapie. Probiotische Bakterienkulturen stärken die Darmflora schnell wieder. Es befinden sich zahlreiche Präparate im Handel, die für Kinder ab zwei Jahren geeignet sind. Sprechen Sie uns drauf an.

Zu viel Stress, Angst oder erlittenen Traumata können auch Durchfall auslösen. Hier nutzt es natürlich nichts, nur den Durchfall zu behandeln. Bewährt hat sich bei Durchfall durch Lampenfieber z.B. vor Prüfungen das homöopathische Mittel Argentum nitricum D12. In der Homöopathie gibt es verschiedene angstlösende und beruhigende Präparate die wir zusammen mit Ihnen speziell für Ihren Fall besprechen werden.

Hinter einer Durchfallerkrankung können sich unter Umständen Vergiftungen, Viruserkrankungen oder bakterielle Infektionen verbergen. Deswegen beobachten Sie genau, und handeln Sie schnell.

Wenn sich das Allgemeinbefinden verschlechtert, sich Blut im Stuhl befindet, oder ihr Kind Fieber bekommt, ist ein Arztbesuch selbstverständlich.

Die Nase, ein Hochleistungs-Sinnesorgan

Nasen schmücken unser Gesicht, sie tropfen wenn sie nicht sollen, sind Träger mancher Piercings und mancher Mitesser. Pinoccios Nase wächst wenn er lügt und Nasen sind hochsensible Sinnesorgane.

Durch unseren Geruchssinn verspüren wir Genuss beim Essen und Trinken. Wir finden den richtigen Partner durch unseren Geruchssinn (ich kann dich gut riechen), und wir orten Gefahrenquellen (es riecht brenzlig). Unser Verhalten und unser Befinden ist beeinflusst durch das Sinnesorgan Nase. Doch wie funktioniert denn der Geruchs-und Geschmackssinn?

Das gustatorische System, auch als retronasale Duftnehmung bezeichnet-, vermittelt die Geschmäcker bitter, süß, sauer und salzig. Auch unami (dt.fleischig, herzhaft) oder vollmundig genannt, wird über das gustatorische System wahrgenommen.

Das trigeminale System vermittelt Sinnesreiz-Wahrnehmungen. Dazu gehören Wahrnehmungen von Berührung, Schmerz und Temperatur, aber auch irritierende Eigenschaften wie prickelnd, beißend, stechend, scharf und kühlend. Der Trigeminus-Nerv vermittelt Empfindungen. Nehmen wir das Beispiel Pfefferminztee. Er riecht aromatisch fruchtig, gleichzeitig führt er zu einem Trigeminus-bedingten Kühlungseffekt der Nase.

Das olfaktorische Duftwahrnehmungssystem vermittelt den Feingeschmack von unzähligen Gerüchen. Diese Gerüche werden beim Schnüffeln eingeatmet, und gelangen so auf die Riechschleimhaut. Der sensorische Reiz kommt dann zustande, wenn Duftmoleküle ihren spezifischen Rezeptor auf der Riechschleimhaut gefunden haben.

Riechschleimhaut

Riechschleimhaut; Grafik: Wikipedia

Der Weg, wie das Duftmolekül aus der Luft zum wahrgenommenen Dufterlebnis wird, ist hier aufgezeigt. An den Riechzellen befinden sich kleine Härchen (Zilien), die in die Nasenhöhle hineinragen. Jede einzelne Riechzelle trägt von diesen Sinneshärchen ungefähr 20 Stück. Dadurch wird die Oberfläche der Riechschleimhaut um das zwanzigfache vergrößert.

Die Riechschleimhaut befindet sich rechts und links im Dach der Nasenhöhle. Riechzellen sind die einzigen Sinneszellen, die sich alle 6-8 Wochen aus den Basalzellen erneuern können. Diese Fähigkeit lässt aber im Alter nach. Auf der anderen Seite des Riechzellkörpers befindet sich ein Nervenfortsatz, der durch minimale Öffnungen im Schädelknochen ins Gehirn gelangt. Dort, im sogenannten Riechhirn (Bulbus olfactorium) wird die Verbindung zu spezifischen Zellen geschaffen.

Die Zilien sind mit Schleim umhüllt. Diesen Schleim müssen die Moleküle zuerst einmal überwinden. Ein Duftstoff-bindendes Protein hilft hier bei dem Transport durch den Schleim. Jede Riechzelle produziert nur einen bestimmten Geruchsrezeptor, der nur ein spezifisches Duftmolekül binden kann. So gibt es unendlich viele unterschiedliche Riechzellen, und jede davon erkennt eine Art von Molekül besonders gut. Forscher der Rockefeller University in New York haben analysiert, dass unsere Nase mehr als eine Billion Gerüche unterscheiden kann.

Wenn ein Molekül an einen Rezeptor andockt, so muss der chemische Reiz in elektrische Impulse umgewandelt werden. Dazu ist Natrium und Calcium nötig. Ionenkanäle für Calcium und Natrium öffnen sich, es entsteht ein Strom, den der Mensch benötigt, um riechen zu können. Die elektrischen Signale werden empfangen und die Duftinformationen zentralnervös verarbeitet. Durch wenige Umschaltungen gelangen die Informationen in verschiedene Hirnregionen. Düfte lösen Gefühlsregungen, Hormonsteuerungen, Erinnerungen und andere Prozesse aus. Was unsere Nase riecht, beeinflusst uns unbewusst. Steuern können wir das nicht.

Nasenpiercing

Nasenpiercing

Riechstörungen

Jeder, der einen Schnupfen hat, kennt es. Man riecht nichts. Der Grund ist, die Nasenschleimhaut ist geschwollen, und die Duftstoffe gelangen nicht bis zur Riechspalte im Nasendach. Auch Nasenpolypen behindern den Luftstrom.

Es kann aber auch passieren, dass die Viren die Riechnervenzellen derart geschädigt haben, dass es für unbestimmte Zeit zu Riechstörungen kommen kann. Diese Riechstörung ist das Resultat einer Abwehrreaktion des Organismus. Die Riechnerven werden geschädigt, um zu verhindern dass die Erreger ins Gehirn gelangen. Der Geruchssinn bleibt dann längerfristig beeinträchtigt. Die Riechstörung muss aber nicht bleibend sein. Jeder dritte Betroffene erholt sich innerhalb von sechs Monaten.

Eine weitere Ursache für Riechstörungen sind Gehirntumore. Hier drückt der Tumor die Riechfasern im Gehirn ab. Bei Schädel-Hirn-Traumata, bei denen das Siebbein verletzt wurde, kommt es ebenfalls zu Riechstörungen. Die Weiterleitung der Duftstoffe ist nicht mehr möglich, weil die Riechfäden zwischen Riechschleimhaut und Riechkolben getrennt und gezerrt wurden.

Ein vermindertes Riechvermögen oder der Verlust des Geruchssinns kann auch ein Vorbote für Erkrankungen wie Morbus Parkinson oder Alzheimer sein. Auch bei der Einnahme bestimmter Medikamente kann es zu einem eingeschränkten Riechvermögen kommen.

Neuerdings soll durch konsequentes Riechtraining erreicht werden, dass die Riechzellen und die für den Geruchssinn verantwortlichen Nervenbahnen mobilisiert werden. Dabei bekommen die Patienten vier verschiedene Duftöle mit nach Hause, an denen sie zweimal täglich intensiv riechen sollen. Bei den Duftölen handelt es sich um Gewürznelke, Rose, Eukalyptus und Limone. Man weiß mittlerweile, dass durch ein Riechtraining über mehrere Monate altersbedingte Riechstörungen aufgehalten, oder verhindert werden.

Warum läuft die Nase bei scharfen Speisen?

Zu den Hauptaufgaben unserer Nase gehören nicht nur das Riechen und das Anwärmen und Anfeuchten der Atemluft, sondern auch der Abtransport von Schmutz und Schadstoffen, die in dieser Luft enthalten sind. Die Nase reagiert außerdem auf Reize wie Wärme, Kälte, trockene Luft, Pollenflug oder grippale Infekte.

Chili oder Capsicain sind scharfe Gewürze, die wie Schmutz und Schadstoffe direkt wieder abtransportiert werden.

Warum tropft die Nase bei alten Menschen?

Ältere Menschen beklagen häufig lästiges Tropfen der Nase, obwohl kein Schnupfen vorliegt. Die Ursache ist nicht immer auszumachen. Oft sind es Schädigungen der Regulation der Nasensekretion. Auch die Nasenform ändert sich im Alter (Langnase). Das könnte auch einen Einfluss auf die Tropfnase haben. Eine Tropfnase ist nicht gefährlich. Hier hilft einfach nur ein Taschentuch.

Zu guter Letzt

Wein, den man riechen kann, schmeckt doppelt so gut.