Der Löwenzahn oder ausgeblühlt auch als Pusteblume bekannt, ist des einen Freud und des anderen Leid.
So mancher Kleingärtner ärgert sich, wenn auf dem Nachbargrundstück mal wieder nicht früh genug gemäht wurde, und der Wind die Pollen der Pusteblume zu ihm herüber weht. Denn Löwenzahn ist sehr genügsam und wächst aus allen Ritzen. Die Kaninchen fressen Löwenzahn mit Vorliebe, und wer sich mal mit diesem (Un)kraut auseinandersetzt, der weiß warum es als Arzneipflanze so geschätzt wird.
Wiese mit Löwenzahn, Pusteblumen
Der Löwenzahn (Taraxacum officinale) kommt aus der Familie der Korbblütler und ist auf der gesamten nördlichen Halbkugel weit verbreitet. Seine Wirkstoffe sind Bitterstoffe wie Taraxin und Inulin, Vitamin D, Cholin, Dioxyzimtsäure, Weinsäure, Zucker, Fette und in der Wurzel ein ätherisches Öl.
Diese Inhaltstoffe unterstützen und ergänzen sich gegenseitig. Speicheldrüse, Magendrüse, Bauchspeicheldrüse, Darmdrüse und Leber werden angeregt, und die Verdauungssaftproduktion wird gesteigert. Am auffallendsten ist die verbesserte Leber- und Gallenfunktion. Aber auch die Drüsen der oberen Luftwege werden angeregt, sodass auch zäher Schleim besser abgehustet werden kann. Die Bitterstoffe aus dem Löwenzahn regen außerdem die Niere an, sodass mehr Wasser ausgeschieden wird.
Durch die allgemeine Anregung des Stoffwechsels hat der Löwenzahn auch eine positive Wirkung bei Gicht, Rheuma, Verkalkung und anderen Blutkrankheiten.
Die Pflanze kann frisch gepresst als Saft getrunken werden. Verwendet werden die Blätter und die Wurzel. Als Teezubereitung nimmt man die getrockneten Blätter und Wurzeln. Nach einer gewissenhaft durchgeführten Trinkkur von 3 bis 6 Wochen ist das Allgemeinbefinden besser, und die Beweglichkeit der Gelenke nimmt zu.
In einigen Gegenden wird die Löwenzahnwurzel wie Spargel zubereitet, und Löwenzahn als Salat ist bei uns auch nicht mehr außergewöhnlich.
Wenn also demnächst mal wieder der Samen in ihren Garten weht, nicht ärgern, sondern ernten.
Guten Appetit!